Der Ausflug
Urban Sapiens. Geschichten der Stadt.

Der Ausflug
Eine blonde ältere Dame
fährt allein im Rollstuhl
durch die Straße.
Srrr, Srrr.
Jedes Mal, wenn der Rollstuhl,
trotz ihrer Bedachtsamkeit,
auf der unebenen Straße klappert,
erblüht ein kleines Lächeln auf ihren Wangen.
Ihre vier Räder führen sie zu dem gerade eröffneten Straßenmarkt.
Die Dame im Rollstuhl hat nur ein dünnes Bein,
das ab und an leicht mit dem Geräusch der Räder mitpendelt.
Hier auf dem Markt, wo die reifen gelben Bananen hängen,
reift der beginnende Tag allmählich auch.
Und der Mond scheint golden lächelnd
und das Licht des Mondes streicht sanft über den kleinen weißen Stein.
"Und während sie ihre Räder wieder zurück auf die Straße rollt,
schwanken die gelben Bananen in ihren Armen fast scheu
und strecken die winzigen Köpfe ein Stückchen aus ihrer Tüte heraus,
als ob sie die Welt da draußen beaugapfeln wollten."
An diesem Morgen, der nach dem Regen
die Welt noch heller zu erleuchten scheint,
machen ihr die vorbeigehenden Leute den Weg freundlich frei.
Und während sie ihre Räder wieder zurück auf die Straße rollt,
schwanken die gelben Bananen in ihren Armen fast scheu
und strecken die winzigen Köpfe ein Stückchen aus ihrer Tüte heraus,
als ob sie die Welt da draußen beaugapfeln wollten.
Allmählich fahren die Autos immer schneller vorbei.
Die Menschen gehen fast rennend.
Der Straßenbaubagger bewegt sich schneller und eiliger.
Ein Motorrad rast wie verrückt durch die Straße.
Das Radgeklapper des Rollstuhls
verschmilzt rasch mit all dem Lärm.
Nach einer Weile ...
... am Fenster
hinter dem kleinen Balkon
über der Gasse,
liegen die Bananen hübsch drapiert -
wie ihr fein gekämmtes blondes Haar -
als ob ein Mädchen
auf einen prächtigen Ausflug wartet.