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Vom Fliegen träumen

Eine Reflexion über Freiheit, Träume und die Kunst zu leben

Der König im Kopf, 5/8
Der Traum vom Fliegen. Was bedeutet uns Fliegen wirklich? Ist es Freiheit, Überlegenheit oder schlicht der Wunsch, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen? Eine Reflexion über das Fliegen, Träume, Verantwortung und die tiefe Verbindung zu allem Lebendigen.
© Suug

Vielleicht träumen wir vom Fliegen,
weil wir uns wie die Vögel frei fühlen möchten –
frei, um uns in den Himmel oder in andere Welten zu träumen.

Seit der Zeit der Dinosaurier gibt es Vögel, die ihre
Eier legen, um sich fortzupflanzen.
Heute sind sie kleiner als damals, doch sie fliegen
immer noch frei über die Erde.

‚Fliegen‘ oder ‚Schweben‘ – Begriffe, die Menschen
oft verwenden, wenn sie vom Tod sprechen,
manchmal auch von einem Dasein nach dem Tod.
Seelen fliegen, nie habe ich mir vorgestellt, sie
könnten laufen.
Dieses Fortgehen, irgendwohin, lässt uns von
Schweben oder Fliegen träumen, wie es die Vögel
tun.

Vielleicht träumen wir vom Fliegen,
weil wir uns wie die Vögel frei fühlen möchten –
frei, um uns in den Himmel oder in andere Welten
zu träumen.

Doch wie ist es für die Vögel, die ihr Leben lang
fliegen?
Welches Bild machen sie sich von ihrer Seele nach
dem Tod?

Es gibt so vieles, das wir noch nicht wissen.
Nur eines ist klar:
Vögel sind die Nachfahren der ausgestorbenen
Dinosaurier.

Tief versinke ich in Gedanken über unseren Traum
vom Fliegen – und frage mich, welche Träume die
Vögel wohl über das Fliegen spinnen.

Wie Nord- und Südpol, die sich magnetisch
anziehen oder abstoßen, ringen die Gedanken in
meinem Kopf um Stärke.

Angesichts von Hunger und Armut auf der Welt
erscheint es dekadent, über die Landung auf dem
Mond oder dem Mars zu sprechen.
Aber könnte nicht der gleiche Wille, der uns zum
Mond oder Mars bringt, auch die Probleme von
Hunger und Armut lösen?

Wäre es nicht großartig, wenn ALLE Kinder auf
der Welt von Landungen auf fremden Planeten
träumen könnten ohne zu hungern?

Bilder füllen meinen Kopf:

Eine Rakete steigt auf, der Mond dreht sich langsam.
Darunter sehe ich einen Fallschirm, der Lebensmittel
in ein Hungergebiet bringt – gefolgt von den
abgemagerten, rennenden Beinen vieler Kinder.

Dann sehe ich plötzlich Hühnerbeine an Haken
aufgehängt, an einem Fließband vorüberziehend.
Hunderte. Kämpfend, doch nicht für die Kinder.

Die Bilder stoßen sich gegenseitig ab, Bilder, die nicht
zusammengehören, die aneinander abprallen.
Dazwischen gibt es eine unsichtbare Zone.

Die Rakete landet auf dem Mond –
vibrierend, zitternd.
Ab und zu prallt etwas an ihr ab – PONG!
Jedes Mal, wenn ich wegschaue … PONG!

Zurück in der realen Welt werde ich mir bewusst:
Vögel haben die Freiheit zu träumen.
Und auch Menschen besitzen diese Freiheit.

Diese Freiheit – sie ist für alle Lebewesen kostbar.
Das sollte selbstverständlich sein,
doch vor meinen Augen passiert etwas anderes.

Es wird Zeit, den Film zurückzuspulen und von vorne
zu beginnen.
Ich sammle die abgeprallten Gedanken auf
und sehe mit anderen Augen hin.

Diese Geschichten haben nicht nur für mich
Bedeutung.
Sie ziehen weiter – vom Mond zum Mars,
über friedliche Felder ... bis hin zum Meer.

Wir vom Fliegen
träumende Wesen.

Warum träumen wir vom Fliegen?

Sind wir neidisch auf die Vögel,
die sich so frei bewegen können?
Sehen wir im Fliegen ein Symbol der Freiheit?
Oder geht es um Überlegenheit?
Um Schnelligkeit?
Vielleicht ist es die nächste Herausforderung für uns,
die wir auf zwei Beinen gehen – ein Schritt der
Evolution?

Ich träume gerne vom Fliegen.
Es geht mir darum, die Welt wie in einem Spiegel
zu betrachten – doch diesmal aus einem anderen
Blickwinkel, der neue Facetten offenbart.

Ich träume davon, zum Mond zu fliegen,
um von dort aus zu sehen, wie schön die Erde ist.
Doch ich bin nicht allein.
In meinem Traum sehe ich viele andere Erdlinge neben mir,
die ebenfalls zum Mond geschaut haben,
die auch vom Fliegen träumen.
Aber wenn dieser Traum ein einsamer sein sollte,
dann träume ich lieber allein.

Und …
… die Tiere in den Käfigen der Massentierhaltung
haben weder den Himmel noch den Mond gesehen.
Träumen sie auch vom Fliegen?

Meine innere Stimme flüstert: Ja, natürlich.
Von Freiheit und Würde –
ob im Traum auf dem Mond oder hier auf der Erde.

Ihr Leben wird von Menschen gezüchtet und
bestimmt.
Wie grausam, wie bodenlos traurig und wütend das
macht.
Und doch: Auch sie sind Wesen, die vom Fliegen
träumen – genau wie du und ich.
Vielleicht träumen sie sogar lauter.

Und so träume ich weiter.
Wie schön wäre es, dich in meinen Träumen zu
sehen.

Gute Träume – und einen guten Flug!


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